Wirkung und Stickstofffreisetzung von Schafwolle

Wie wirkt Schafwolldünger im Vergleich zu anderen organischen Düngern?

Wie entwickelt sich die Stickstofffreisetzung von Schafwolldünger?

Antworten auf diese Fragen finden wir in den Berichten der Versuche, die an der LVG Hannover-Ahlem und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) mittels Brutversuchen sowie an der LVG Heidelberg mithilfe von Pelargonien durchgeführt wurden. Die Versuche fanden im Rahmen des BÖLN-Projektes „Entwicklung und Optimierung des Zierpflanzenanbaus zu nachhaltiger und ökologischer Produktion im Rahmen eines Netzwerkes von Leitbetrieben und Versuchsanstellern“ statt. Quelle

Pelargonien, Hände mit Schafwolldünger-Pellets

Schafwolldünger im Zierpflanzenbau

– Kulturversuch –

Stickstoffdüngung im ökologischen Zierpflanzenbau mit Schafwolldünger auf dem Prüfstand

Kulturversuch mit Pelargonien*

In dem Kulturversuch mit Pelargonien, die bedeutsame und nährstoffbedürftige Balkonpflanzen sind, wurden zwei Düngestrategieen verfolgt: die Vollbevorratung und die Teilbevorratung. Dabei wurden u. a.  die Stickstofffreisetzung bestimmt und der Gesamteindruck der Pflanzen bewertet. Verglichen wurden in diesem Versuch Horngrieß, Phytogrieß, Schafwolle, Eco Xtr-1, Eco Plant 2, Bioagenasol, BlütoVin Bio Horngrieß und Schafwolle, Phyto + Bio, Osmocote

Ergebnisse Vollbevorratung
Im Vergleich der geprüften Dünger zeigte sich der beste Gesamteindruck in den zwei Varianten, in denen Schafwolle allein sowie in Kombination mit Horngries verwendet wurde. Diese Pflanzen hatten neben einem gut verzweigten Pflanzenaufbau eine intensive, dunkelgrüne Blattfarbe und daher insgesamt eine gute Verkaufsqualität. Bei den übrigen Düngern, einschließlich der mineralisch gedüngten Kontrolle, war das Pflanzenwachstum zum Teil schwächer und insbesondere die Blattfärbung war deutlich heller. Während der Stickstoffgehalt in der Trockenmasse in den mit Schafwolle bevorrateten Pflanzen bei ca. 2 % lag, waren in den übrigen Düngervarianten deutlich tiefere Werte zu verzeichnen.“ (1)

Kulturversuch Abbildung 5: Pelargonien zu Versuchsende in Abhängigkeit der unterschiedlichen Düngervarianten bei Vollbevorratung (6)

Kulturversuch Tabelle 1: Organische Dünger (* Mineralische Kontrollvariante mit 600 mg N/l)(7)

Kulturversuch Abbildung 1: Gesamteindruck in Abhängigkeit der unterschiedlichen Düngervarianten bei Vollbevorratung, gleiche Buchstaben bedeuten keine signifikanten Unterschiede (Tukey, α < 0,05).(8)

Kulturversuch Abbildung 2: Stickstoffgehalt in der Trockenmasse zu Versuchsende in Abhängigkeit der unterschiedlichen Düngervarianten bei Vollbevorratung (9)

Kulturversuch Abbildung 3: Frischgewicht der oberirdischen Pflanzenmasse in Abhängigkeit der unterschiedlichen Düngervarianten bei Vollbevorratung. (10)

Kulturversuch Abbildung 3: Frischgewicht der oberirdischen Pflanzenmasse in Abhängigkeit der unterschiedlichen Düngervarianten bei Vollbevorratung. (10)

Ergebnisse Teilbevorratung
Unabhängig vom verwendeten Dünger zeigten alle Pflanzen eine gute Verzweigung, ein homogenes Wachstum, eine dunkle Blattfarbe und somit eine gute Verkaufsqualität. Zwischen den zehn geprüften Düngern bzw. -mischungen waren nur geringe Unterschiede zu erkennen. Der Stickstoffgehalt in der Trockenmasse lag in allen Varianten bei etwa 3 %. Die mit Schafwolle teilbevorrateten Pelargonien erzielten dennoch wieder die höchsten Boniturnoten im Gesamteindruck.“ (2)

Mehr erfahren? Mehr über diesen Kulturversuch haben wir Ihnen in einer PDF zusammengestellt, die Sie hier herunterladen können: Kulturversuch Stickstoffdüngung für die Vollbevorratung und hier Kulturversuch Voll- und Teilbevorratung. In den Quellenangaben finden Sie den Link zur Originaldatei.

Stickstofffreisetzung organischer Dünger

– Brutversuch –

Versuchsbericht mit Schafwolldünger: Stickstofffreisetzung organischer Dünger*

Mittels Brutversuchen wurde das Stickstoff-Freisetzungsverhalten einiger organischer Dünger und organischer Dünger-Mischungen untersucht. Folgende Dünger kamen hier zum Einsatz: Bioagenasol, BlütVin Bio, Horngrieß, Phytogrieß, Plant 2, Schafwolle, Symbionta Organic Royal Universal, Xtra-1.  Neun Wochen wurde die Bebrütung durchgeführt und nach 0, 3, 7, 14, 21, 35, 49 und 63 Tagen die Stickstoffgehalte bestimmt. Der Sollwert lag bei 800 Milligramm Gesamtstickstoff je Liter Substrat. Verglichen wurden in diesem Versuch Horngries, Phytogries, Schafwolle, Eco Xtr-1, Eco Plant 2, Bioagenasol, BlütoVin Bio Horngries und Schafwolle, Pyhto + Bio, Osmocote.

„Die Ergebnisse zeigen, dass bei den meisten organischen Düngern die überwiegende N-Freisetzung innerhalb der ersten 14 bis 21 Tagen erfolgt. Lediglich einzelne Dünger (insbesondere Schafwolle) zeigen eine um etwa sieben Tage verzögerte Freisetzung. “ (4)

Die höchste Freisetzung erzielt Schafwolle mit etwa 55 %. Bei den übrigen Düngern werden zwischen 40 und 50 % der eingemischten Gesamtstickstoffmenge mineralisiert. Mit Ausnahme von Schafwolle ist bei allen Düngern direkt nach dem Einmischen bereits eine erhebliche Stickstoffmineralisation zu beobachten.  Bei Schafwolle setzt diese erst mit einer Verzögerung von sieben bis 14 Tagen ein. Nachdem diese Verzögerungsphase vorbei ist, erfolgt allerdings auch bei Schafwolle eine sehr rasche Mineralisation, so dass bereits nach 35 Tagen Bebrütungsdauer der größte Teil (> 75 %) des insgesamt mineralisierten Stickstoffs freigesetzt sind.(5)

Tabelle 2 – Brutversuch: Die höchste Freisetzung erzielt Schafwolle mit etwa 55 %. Bei den übrigen Düngern werden zwischen 40 und 50 % der eingemischten Gesamtstickstoffmenge mineralisiert. (12)

Verlauf der N-Freisetzung der geprüften organischen Düngern und Anpassungslinie der Gompertz-Wachstumsfunktion (die Fehlerbalken markieren die Standardfehler)(11)

Mehr erfahren? Mehr über diesen Brutversuch haben wir Ihnen in einer PDF zusammengestellt, die Sie hier herunterladen können: Brutversuch Stickstofffreisetzung In den Quellenangaben finden Sie den Link zur Originaldatei.

Quellenangaben

Alle Seitenangaben beziehen sich auf folgende Quelle: https://www.hortigate.de/publikation/71730/Stickstofffreisetzung-organischer-D%C3%BCnger%3A-Brut-und-Kulturversuche-im-Rahmen-des-Bio-Zierpflanzenprojektes/

* Seite 13

(1)  Seite 8

(2) Seite 11

(4) Seite 4

(5) Seite 5

(6) – (12) frei nach Tabellen und Abbildungen in der genannten Quelle